Bauen, Wohnen und Verwerten

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und wo gebaut oder renoviert wird, fallen Abfälle an. Wir haben auf dieser Seite nützliche Informationen zusammengestellt, damit Sie Ihre Abfälle ordnungsgemäß und möglichst kostengünstig entsorgen können. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne am Service-Telefon (0651 9491 414) zur Verfügung.
 

Abbruch von Gebäuden

Qualifizierter Rückbau

Ein Gebäudeabbruch erscheint auf den ersten Blick schneller und unkomplizierter als ein qualifizierter Rückbau. Nach Abschluss der Abrissarbeiten sieht man sich jedoch mit einem Berg unsortierter Abfälle verschiedenster Art konfrontiert, die ohne aufwendige Nachsortierung nicht fachgerecht verwertet oder entsorgt werden können. 
Ganz anders verhält es sich beim qualifizierten Rückbau. Hier erfolgt der schrittweise Abbau der einzelnen Bestandteile eines Gebäudes, darunter der Dachstuhl, Decken, Fenster, Elektro- und Sanitärinstallationen sowie die Gebäudesubstanz. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, bei der die verschiedenen Abfallarten erfasst und den entsprechenden Rückbauverfahren zugeordnet werden müssen.
 

Baustoffbörsen

Es kann sich lohnen, gut erhaltene Baustoffe und historische Baumaterialien, die bei einem Gebäudeabbruch anfallen, separat zu sammeln und über Austauschplattformen zu verkaufen. 
Getreu dem Motto „Wiederverwenden statt entsorgen“ können so die Entsorgungskosten gesenkt werden. Alte Sandsteine, Türen, Tür- oder Fenstergriffe finden so bei anderen Bauprojekten Verwendung und lassen sich auf diversen Plattformen verkaufen.
 

Verantwortung

Gemäß den Bestimmungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) trägt der Erzeuger oder Besitzer von Abfällen die Verantwortung für deren ordnungsgemäße Verwertung und Entsorgung. Demnach sind bei einem Gebäudeabbruch sowohl der Bauherr als auch der Abbruchunternehmer dazu verpflichtet. Dies gilt selbst dann, wenn die Zuständigkeit für die Entsorgung auf das ausführende Bauunternehmen übertragen wird. 
Zusätzlich tragen der Transporteur und das Entsorgungsunternehmen als weitere Inhaber des Abfalls Verantwortung. Selbst wenn die Abfälle an ein anderes Unternehmen weitergeleitet werden, bleibt grundsätzlich der Bauherr als Auftraggeber bis zum Schluss für die ordnungsgemäße Entsorgung (mit-)verantwortlich.
 

Sortieren lohnt sich

Bei Baumaßnahmen entstehen zahlreiche unterschiedliche Abfälle, die idealerweise bereits auf der Baustelle sortiert werden sollten. Die Verwertung oder Entsorgung von sortenreinen Abfällen ist in der Regel kostengünstiger als das Anliefern von gemischten Abfallarten. Es ist ratsam zu überprüfen, ob die ausführenden Baufirmen in der Lage sind, ihre eigenen Abfälle zurückzunehmen oder selbst zu entsorgen.
 

Priorität für Recycling

In Deutschland machen Bau- und Abbruchabfälle den mit Abstand größten Anteil am Abfallaufkommen aus, wobei jährlich über 220 Millionen Tonnen anfallen. Ein erheblicher Teil der auf Baustellen entstehenden Abfälle kann heute problemlos recycelt werden. Daher sollten (Bauschutt-)Deponien nur für Bauabfälle genutzt werden, für die keine Recyclingmöglichkeiten existieren.
 

Sortieren leicht gemacht

Die Trennung und Sortierung von Bauabfällen gestaltet sich einfacher, wenn für jede Abfallart separate Behälter (Container, Tonnen) auf der Baustelle bereitstehen. Diese Behälter sollten eindeutig und auffällig gekennzeichnet sein.
 

Zündeln verboten

In Anbetracht der Klimakrise und der umfassenden Bemühungen zum Umweltschutz sollte es heutzutage selbstverständlich sein, auf Baustellen keinerlei Abfälle zu verbrennen. Dies ist gesetzlich verboten und zieht empfindlichen Geldbußen nach sich.
 

Verantwortlichkeiten

Es ist erforderlich, dass sämtliche Unternehmen, die an einem Bauprojekt beteiligt sind, zu einem konsequenten Trennverhalten verpflichtet werden. Die Verantwortung für die Entsorgung der Bauabfälle liegt beim Bauherrn. Es ist ratsam, die Leistung „Entsorgung der Bauabfälle“ in das Leistungsverzeichnis der am Bau beteiligten Unternehmen aufzunehmen.
 

Berücksichtigung von Haftungsfragen

Bei der Entsorgung von Bau- und Abbruchabfällen ist es entscheidend, die gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen. Es sollte stets beachtet werden, dass unsachgemäßer Umgang mit Baureststoffen erhebliche Haftungsrisiken für die jeweiligen Verantwortlichen mit sich bringen kann.
 

Anliefern nach Plan

Einfach aufladen und losfahren? Das ist definitiv keine kluge Strategie. Bevor Bau- oder Baustellenabfälle transportiert werden, ist es ratsam, im Voraus die aktuellen Annahmepreise, sowie die Annahmebedingungen zu erfragen. Dieser Ansatz spart letztendlich Zeit, Geld und potenzielle Unannehmlichkeiten.