Der A.R.T. hat im Rahmen des Qualitätsmanagements das Markforschungsinstitut T.I.P. Biehl und Partner mit einer Kundenbefragung beauftragt. Die Befragung wurde von Juni bis August durchgeführt und am 30. September 2021 in der Sitzung der Verbandsversammlung die Ergebnisse präsentiert.
Während die Befragten aus der Stadt Trier die Entsorgung mit 1,7 bewerten (auf einer Skala von 1 bis 7), liegen die Werte in den Landkreisen zwischen 1,8 und 2,2. Die Mitglieder der Verbandsversammlung zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Keine Mehrheit für die Gelbe Tonne
Gelbe Säcke gehören eigentlich nicht zu den Aufgaben des A.R.T., da die Wertstoffsammlung bereits 1991 per Gesetz privatisiert wurde. Die Dualen Systeme in Deutschland bestimmen über die Sammlung und Sortierung der Gelben Säcke und vergeben entsprechende Aufträge. In der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg hat der A.R.T. die letzte Ausschreibung zur Einsammlung der Gelben Säcke gewonnen und stellt damit auch die hierfür benötigten Säcke zur Verfügung – auf eigene Kosten seit Jahresbeginn in deutlich festerem Material.
In der Kundenbefragung war die Frage nach den Gelben Säcken trotz der sehr begrenzten Zuständigkeit des A.R.T. ein Thema. Die Bewertung der Zufriedenheit fällt dabei mit 1,8 sehr gut aus. Kritikpunkt ist im ganzen Verbandsgebiet die Reißfestigkeit der Säcke – doch darauf hat der A.R.T. in den übrigen Landkreisen keinen Einfluss.
Die vereinzelt wiederkehrende Forderung zur Einführung einer Gelben Tonne wurde ebenfalls in den Fragebogen aufgenommen. Ergebnis: In keiner der Gebietskörperschaften findet sich bei den Befragten eine Mehrheit für die Gelbe Tonne.
Grüngutsammelstellen: weiterhin beliebt
Mehr als 100.000 Tonnen Grünabfall nimmt der A.R.T. jedes Jahr an. Einen Großteil davon an den rund 85 Grüngutsammelstellen im Verbandsgebiet. Diese werden insbesondere in den ländlichen Gebieten stark genutzt. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich von knapp 80%, im Landkreis Vulkaneifel von 65% der Befragten. Vor allem im Landkreis Vulkaneifel wären weitere Sammelstellen für alle Beteiligten wünschenswert. Dies zeigt sich auch in der Bewertung der Erreichbarkeit in der aktuellen Befragung. Geeignete Standorte zu finden scheiterte dort aber trotz intensiver Bemühungen des A.R.T. häufig an den örtlichen Befindlichkeiten oder den behördlichen Auflagen. Ohne die Zustimmung der jeweiligen Gemeinde kann kein Landwirt auf seinem Gelände eine Sammelstelle einrichten. "Wir arbeiten weiter mit den Ortsgemeinden daran, vor allem in der Vulkaneifel weitere Standorte zu finden" erläutert Sebastian Lorig, stellvertretender Verbandsdirektor.
Biotüte: Nutzerzahlen steigen
Im Vergleich zur letzten Kundenbefragung 2018 –also kurz nach der Einführung der Biotüte – haben sich die Nutzerzahlen in allen Gebietskörperschaften verdoppelt. Während in der Stadt Trier mittlerweile 55,6% der Befragten die Biotüte (2018: 24,4%) nutzen, sind es in den Landkreisen zwischen 41,4 und 60,3%. Der Bekanntheitsgrad liegt zwischen 82 % im Eifelkreis und 99 % in der Vulkaneifel.
Viel diskutiert wurde in den vergangenen Monaten auch der Weg zum Sammelcontainer. Die Ergebnisse der Befragung zeigen hier ein deutliches Bild: Nur rund 3% aller Biotüten werden extra mit dem Auto zum Container gebracht. Während 43% der Befragten ihre Bioabfälle zu Fuß entsorgen, nutzen 5% das Fahrrad. 52% bringen die Biotüte mit dem Auto zum Sammelcontainer. Durchschnittlich 80% dieser Autofahrer geben an, die Entsorgung der Biotüte im Rahmen von "Sowieso-Fahrten" zu erledigen.
Bei der Frage, wie die getrennte Sammlung von Bioabfällen bevorzugt umgesetzt werden soll, haben sich 40% der Befragten für die Biotüte ausgesprochen. 35% wünschen sich eine Biotonne, 25% haben keine Präferenz. "Im Rahmen unserer Kundenzufriedenheitsbefragung hat eine solche Frage jedoch nur eine begrenzte Aussagekraft, weil für eine fundierte Entscheidung zusätzliche Angaben benötigt werden. Einerseits sind die jeweiligen Kosten wichtig und andererseits die Frage, wie Eigenkompostierer antworten würden, wenn sie später trotz Eigenkompostierung eine Biotonne vor der Haustür hätten. Befreiungen von einer Biotonne sehen die Vorgaben der zuständigen Landesbehörden nämlich so gut wie nicht vor." erläutert Kirsten Kielholtz, Pressesprecherin des A.R.T..
Dennoch lassen die Antworten eine Tendenz erkennen. Während es in Trier und Trier-Saarburg eine starke Mehrheit für die Biotüte gibt, haben die Befragten in Bernkastel-Wittlich und dem Eifelkreis keine Präferenz. In der Vulkaneifel bevorzugen knapp 60% der Befragten die Biotonne, jeder Vierte favorisiert hingegen die Biotüte. Die restlichen 15% gaben an, keine Vorliebe für eines der beiden Systeme zu haben.
Zufrieden – trotz Veränderungen
Fast sechs Jahre sind seit dem Beitritt dreier Landkreise in den A.R.T. vergangen. Neben der Angleichung des Leistungsangebots wurde in dieser Zeit als Anreiz zur Abfallvermeidung verbandsweit das Chip-System für die Restabfalltonnen eingeführt. Gestiegene Kosten für die Altlastensanierung oder die Entsorgung der Hausabfälle führten dazu, dass der A.R.T. nach kommunalrechtlichen Vorgaben seine Gebührensätze anpassen musste. Dennoch sind ca. 90% der Haushalte mit dem A.R.T. insgesamt zufrieden, fast 30% sogar "voll und ganz zufrieden".
"Wir sind mit dem Ergebnis durchaus zufrieden." so Verbandsvorsteher Gregor Eibes. „Es zeigt uns, dass wir in den vergangenen Jahren trotz einiger einschneidender Veränderungen für unsere Kundinnen und Kunden den richtigen Weg gegangen sind. Auch künftig möchten wir für die Menschen und Unternehmen in der Region ein fairer und verlässlicher Partner in der Abfallwirtschaft sein.“